Der Fahnentag


Das Getümmel war menschenlos,
der Bahnhof menschenleer,
nur die Flaggen stürmten den Zug.

Gastgeber in der Kneipe
servierte schwarze Nasen,
rote Zähne, goldene Gesichter.
Aus seinem Mund
kroch eine bunte Fahne

Im Gedärm des Fernsehers
knäuelte sich der Horror.
Trainers Tränen waren aus Blut,
Stadionuhren aus Trauerflor,
Ballacks Füße aus purem Gold.

Die Fahnen schauten zu
In dreifarbiger Extase.

Flucht war undenkbar. Unfassbar.
Am tag des Weltgerichts
niemand wollte gerettet werden.