* * *

Friedlich geehrter Herr Professor,
sehen Sie dieses Getümmel? Überall wird geschossen. Geschriehen. Gejammert. Geflucht. Menschen leiden. Knochen brechen. Mauern fallen. Abseits befördert ins Jenseits. Die wankenden Gestalten betteln um einen Schluck Wasser. Die Tragen mit den Verletzten werden hin und her geschoben. Nichts vird vergessen und nichts vergeben. Tief im Dunklen meines Kellers versteckt, schaudernd vor Grauen, versuche ich im fahlen Licht einer 40-Watt-Glühbirne "Krieg und Frieden" zu lesen. Vergebens! Siegesrufe und Verzweiflungsrufe durchbohren die Wände und erfüllen mich mit Furcht. Und dann höre ich den Jubelgeschrei.
Die Schlacht ist gewonnen!

Allerdings in der Nachspielzeit.
Wird jemand einen Roman darüber schreiben?
Sie vielleicht?

Ihre furchtbar belesene
Studentin